Es gibt keine allgemein gültige Regeln, was ein Trauzeuge machen muss beziehungsweise was seine Aufgaben sind. Auch er sollte, wie auch die Trauzeugin der Braut, dem Bräutigam zur Seite stehen und ihn vor und während der Hochzeit unterstützen. Da auch bei ihm der Stresspegel sehr hoch sein wird, ist er dafür zuständig, vermeidbaren Pannen oder Missgeschicken bei der Trauung und der Hochzeitsfeier vorzubeugen. Außerdem ist es auch Pflicht des Trauzeugen, den Polterabend beziehungsweise den Jungesellenabschied zu organisieren und die Eheringe aufzubewahren.

Aufbewahrung der Eheringe

Eine wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe ist die Aufbewahrung der Eheringe. Der Trauzeuge hält sie bis zur Trauung bei sich und gibt sie im richtigen Moment an das Brautpaar weiter. Auch er kann bei den Hochzeitsspielen mithelfen oder Überraschungen für das Brautpaar organisieren, natürlich alles in Absprache mit der Trauzeugin. Falls es zu kleinen Pannen während der Hochzeitsfeier kommt (Probleme beim Autoparken oder bei der Sitzordnung) ist es seine Aufgabe einzuspringen und eine Lösung zu finden. Das Brautpaar soll nach langer Planung an seinem großen Tag nicht mit solchen Kleinigkeiten gestört werden.

Junggesellenabschied

Der Junggesellenabschied ist der letzte Abend in Freiheit. Um einem Hangover am Hochzeitstag aber vorzubeugen, sollte er schon ein paar Tage vor der Hochzeit gefeiert werden. Ein Junggesellenabschied kann ganz unterschiedlich sein. Es können viele Freunde eingeladen werden, oder nur die engsten. Von einem entspannenden Wochenendtrip zum Golfen bis hin zu einer wilden Partynacht ist alles erlaubt.

Oftmals wird ein einheitliches T-Shirt getragen oder ein Kostüm, sodass die Gruppe schon von Weitem erkannt wird. Manche Bräutigame müssen verschiedene Aufgaben erledigen. Das kann zum Beispiel die Suche nach einem Schatz, das Sammeln von Telefonnummern oder von Küssen sein.

Eine alte Tradition ist es, die Hose des Bräutigams zu verbrennen. Er muss anschließend ein Loch graben und die Asche darin „begraben“. Währenddessen wird ein Schnaps getrunken. Ein Jahr später finden sich wieder alle ein um die Hose auszugraben und um die Schnapsflasche leer zu trinken. Diese Tradition verspricht eine erfolgreiche, langanhaltende Ehe.

Natürlich darf bei vielen Junggesellenabschieden die Stripperin nicht fehlen.

Die Schmerzgrenze des Bräutigams sollte aber nie überschritten werden, immerhin soll es ein schönes Erlebnis sein.

Rede des Trauzeugen

Auch bei der Rede des Trauzeugen gilt: In der Kürze liegt die Würze! Fünf Minuten sollten nicht überschritten werden. Sie dürfen ruhig ein paar witzige Anekdoten erzählen und das Brautpaar etwas necken, es sollte aber im Rahmen bleiben. Immerhin sitzen die Familien des Brautpaares im Raum. Vermeiden Sie es von einem Zettel abzulesen. Eine freie Rede wird viel besser aufgenommen als eine abgelesene. Binden Sie Hobbies und Vorlieben des Brautpaares in die Rede ein und geben Sie ihr eine ganz persönliche, individuelle Note. Keiner will eine abgeschriebene, standardisierte Rede aus einem Buch oder dem Internet hören.

Entführung der Braut – Brautentführung

Die Entführung der Braut ist eine alte Tradition und geht bis ins Mittelalter zurück. Bei der Entführung der Braut wird die Braut während der Hochzeitsfeier „entführt“. Wer sich der Sache nicht sicher ist, kann vorher die Einwilligung des Brautpaares einholen. Der Bräutigam wird während der Feier abgelenkt um die Braut unbemerkt zu „stehlen“. Man geht in ein nahe gelegenes Gasthaus und zieht von Kneipe zu Kneipe. Laut Tradition muss der Bräutigam, welcher auf der Suche nach seiner Braut ist, die Zeche zahlen. Heutzutage zahlt man aus Rücksicht auf den Bräutigam einen Teil der Getränke selber. Um die Brautentführung nicht ungewollt in die Länge zu ziehen oder dem Bräutigam das lange Suchen zu ersparen, kann man Hinweise geben. Ziel der Entführung ist es, dass sich die verschiedenen Leute der Hochzeitsgesellschaft besser kennenlernen. Außerdem soll dem Bräutigam vermittelt werden, dass er auf seine Braut aufpassen muss.

Achtung! Die Brautentführung ist nur „gültig“ wenn der Brautstrauß mit dabei ist!